In zwei Rinnsalen läuft der Espresso aus der Siebträgermaschine in die Tassen. Es riecht verführerisch. Fabrizio Keller steht hinter einer der vielen Kaffeemaschinen mitten in der Rösterei. Während der Espresso gemächlich in die Tassen läuft, schäumt Keller in einer Chromstahlkanne die Milch, klopft das Kännchen zweimal auf die Tischplatte und füllt dann den Espresso mit dem Milchschaum auf. Jeder Handgriff sitzt. Schliesslich macht Fabrizio Keller nicht zum ersten Mal einen Cappuccino. Das Kaffeehandwerk ist sein täglich Brot. Und das seiner zwei Brüder Federico und Gregory. Zusammen betreiben die drei Männer die Kaffeerösterei Keller in Zizers. Sechs bis sieben Tonnen des braunen Goldes haben sie letztes Jahr geröstet. Die Geschichte der Rösterei Keller beginnt – wie so viele Firmengeschichten – im Kleinen. Genauer in der Wohnung von Fabrizio Keller in Davos. 2015 gründet er gemeinsam mit dem Bruder Federico das Unternehmen, und zusammen produzieren sie fortan auf wenigen Quadratmetern. Bis die Wohnung zu klein wird. «Wir lagerten Material unter dem Bett und die Rohbohnen beim Nachbar im Keller».